Die mittlerweile fünfte Ausgabe bescherte den Fans ein kleines Jubiläum, das mit einem zusätzlichen Tag gefeiert wurde und zwar dem
Donnerstag, 7. November 2024
mit Virtual Symmetry, KLOGR, Magma Ocean, Evergrey
Leider reichte es uns zeitlich nicht, schon am Donnerstag anzureisen. Unsere Berichterstattung startet deshalb mit dem
Freitag, 8. November 2024
Dave And The Dudes (by Metalrose)
Ein sehr gut gewählter Opener aus heimischen Gefilden. Rock, geradlinig und ohne gross aufzufallen. Dave hat seine Stimme eindeutig wieder konditioniert und seine Dudes machen ihren Job hervorragend. Viele Mitsing-Meldodien und Lieder, die zum Verweilen und Zuhören ermuntern. Gute Einstimmung auf das kommende Programm.
Lansdowne (by Rocknrolla)
Ein stilistisches Kontrastprogramm zu Dave gab es von diesem 2006 gegründeten Quintett aus den USA. „Modern Rock“ war angesagt. Gespielt haben sie u.a. „Halo“ und „Medicine“, beide vom letztjährigen „Medicine“-Album und beide Songs natürlich auf unseren Playlists zu finden. Die Leadstimme von Jon Ricci war mir auf Dauer etwas eintönig, aber alles in allem ein solides Set bei ihrem „first date in Switzerland“. Soundqualität trotzdem eher mau („Katsstrophe“, meinte ein Bekannter).
Girish And The Chronicles (by Metalrose)
Die Inder hingen an der Grenze fest und trafen etwa sieben Stunden zu spät ein. Das war auch der Grund, warum sie vor Beginn der Show noch einen längeren Soundcheck brauchten, statt einzustöpseln und loszulegen. Doch all der Stress hinderte sie nicht, eine solide und mit Sommervögeln (Tänzerinnen mit Leuchtflügeln) bestückte Show abzuliefern.
Die Kommunikation von der Bühne her in’s Publikum hielt sich in Grenzen. Zum Glück hatte der Leadgitarrist eine neue Frisur, somit sah man endlich mal sein Gesicht.
Für mich immer etwas schade, dass sie zu viel Prog in die eigenen Songs einbauen, die eigentlich voller Power beginnen und dann irgendwie versanden.
Lee Aaron (by Rocknrolla)
40 Jahre „Metal Queen“-Album und genauso lange war Lee Aaron nicht mehr in der Schweiz. Für die Jubliläumsshow war sie extra eingeflogen nach Sarnen. Von besagtem Album gab es dann auch die Perlen „Deceiver“, „Lady Of The Darkest Night“ und natürlich „Metal Queen“, garniert mit Hits von allen anderen Alben wie zum Beispiel „Watcha Ya Do To My Body“ oder „Barely Holding On“. Doch doch, die Kanadierin hat nichts von ihrer Power und ihrem Charme eingebüsst!
Konnte man das noch steigern? Man konnte, und zwar mit der
5th Anniversary Show (by Rocknrolla)
Zum Einstieg durfrte man vier Euro Dancern zusehen, wie sie zu einem Medley von Rockhits die Beine und Hüften kreisen liessen.
Dann war es soweit für eine Art All-Star-Band die dem Volk einen Mix aus Hits von AC/DC, Bon Jovi, Dio, Heart, Kiss und wie sie alle heissen um die Ohren hauten, Zwischendurch waren nochmals die vier Dance-Girls (z. B. bei „I Was Made For Loving You“) auf der Bühne. Diesmal in hellblauen Dresses. Fetter Sound, sehr guter Job des Mannes am Mischpult!
All Stars: Lee Aaron, Girish Pradhan (GATC), Daria Zaritskaya (Noapology), Igor Gianola, Mila Merker, Alex Motta (alle CoreLeoni), Becky Baldwin (Fury/Mercyful Fate), Tom Fenn und Tom Atkinson (bede Fury) sowie Thomas Hiebaum (Green Labyrinth/Deep Sun) und Dave Fabian (Spandex Of Doom).
Bad Sin
Wer noch nicht nach Hause gehen wollte, konnte sich im Festzelt weiteren Coverhits hingeben. Wir haben kurz reingeschaut, das Zelt war gut gefüllt bei guter Stimmung. Somit alles richtig gemacht von den Muotatalern.
Samstag, 9. November 2024
Nach dem Genuss eines reichhaltigen Frühstücks, etwas chillen auf der Sonnenterrasse des Hotels und dem Besuch eines sehr empfehlenswerten Hofladens oberhalb Kerns, starteten wir in den dritten Tag mit
Doctor Victor (by Rocknrolla)
Zuletzt habe ich diese Truppe 2023 an der Rocknacht in Tennwil 2023 erlebt und ich sie damals als zu jam-lastig eingestuft. Andererseits darf man als Trio schon mal verschiedene Einflüsse und Epochen (Hendrix lässt von oben grüssen) neu mischen. Auch die Prince-Nummer «Purple Rain» wurde hier wieder zelebriert. Wenn er nicht grad sang, war Leadsänger/Gitarrist Vikcor fast ständig unterwegs. Solide Rockshow der Tschehen zun Auftakt des dritten Tages.
The Cruel Intentions (by Metalrose)
Da gings ja mächtig ab. Der Spruch „Meh Dräck“ passt hier wie die berühmte Faust auf’s Auge.
Etwas härterer gespielter Sleaz-Rock, ganz mein Fall, was die Norweger da vom Stapel liessen. Leider haben sich auch Songs eingeschlichen, die sehr ähnlich sind und es somit manchmal eintönig wirkte. Aber im grossen Ganzen – „geili Sieche!“.
Noapology (by Rocknrolla)
Ein ukrainisches Metalquartett, gestarte 2014 unter dem Name Sershen & Zaritskaya und seither mit eigenständigen Coverversion Mlllionen Clicks auf YouTube generierend. 2022 dann die Umbenennung in Noapology und der Beginn eines neuen Kapitels mit eigenen Songs. Das ganze Set könnte man als „Modern Metal“ einordnen. Mit sattem Sound vorgetragen, aber nach 40 Minuten war schon wieder Schluss. Etwas länger und Daria & Co. hätten mich zu 100 % abgeholt.
Fury (by Rocknrolla)
Drei Weltpremieren wurden für die UrRock-Hausband (sie waren bis jetzt jedes Mal dabei) aus dem UK angekündigt. Kaum begonnen, tauchten technische Probleme auf… aber das war vermutlich nicht damit gemeint.
Erste Premiere: Klassik-Orchester aus Aarau. Für Sänger Julian ging damit ein langjähriger Traum in Erfüllung, liess er von der Bühne herab verlauten. Zweite Premiere: Zweiter Song mit diesem Orchester. Dritte Premiere: Dritter Song mit diesem Orchester. Vor und nachher gab es die von Fury gewohnte Hardrock-Show.
Lingua Mortis Orchestra feat. Rage (by Rocknrolla)
Die Geschichte ist hier schnell erzählt;: Rage, deutsche Metal-Urgesteine, mit Klassik-Orchester als Begleitung. Nicht störend überlagernd, sondern – abgesehen von „Soloeinlagen“ – als Ergänzung zur Rage-Power. Gefiel mir sehr gut und war ein würdiger Abschluss des dritten Tages.
Backface
Der Abschluss des dritten Tages war der Band aus Lungern vorbehalten, die im Zelt die zahlreichen Feierbiester mit traditonellem Hardrock bei Laune hielt.
Fazit: Fünf Ausgaben UrRock Music Festival, die den Event zu einem festen Bestandtteil der Schweizer Indoor-Festival-Szene reifen liessen. Auch dieses Jahr stachen die Sounduqlität und die herzliche Gastfreundschaft hervor! Wir haben neue Bekanntschaften geschlossen und bekanken uns natürlich auch bei den Kandidaten zu unserem legendären Musik-Quizz. Wir sehen uns!
Nächster Termin: 2026
Website: www.urrock.ch
Weitere Fotos (off stage) by ROCKSTATION/Rocknrolla
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