Auch die 34. Ausgabe wartete mit „heissem Rock am kühlen See“ auf. Und einmal mehr waren wir vor Ort, wiederum mit einem Promostand, an dem wir unser legendäres Musikquizz durchführten. Den Sonntag liessen wir aus, hier unsere Eindrücke von Freitag und Samstag.
Freitag, 4. August 2023 (ab 17.15 Uhr)
Backface (by Rocknrolla)
Backface sind eine CH-Band im Stile Sideburns aus Lausanne, kommen aber aus dem Kanton OW (Lungern). Der Gesang erinnert an George von Rhino Bucket oder an die australischen The Angels. Die Songs auch, typischer Aussie-Rock. Gut gespielt und ein gelungener Einstieg ins diesjährige Rockfest.
Seraina Telli (by Metalrose)
Es ist Sereina, sie weiss, wie man das Publikum holt, das steht ausser Frage. Für mich angenehme Autofahrmusik, gibt gute Laune, aber reisst einen nicht aus dem Sessel. Gute Rhytmen, gute Stimme, ‚stageacting‘ aber noch mit Luft nach oben.
H.E.A.T. (by Metalrose)
Für viele schon der Freitags-Headliner: H.E.A.T. aus Schweden, die mit neuem/alten Sänger am Start waren. Definitiv etwas für alle, die 80’s Rock mögen. Gute Bühnenpräsenz und auch was für’s Auge. Frontmann Kenny sah optisch aus wie ein junger Bruce Dickinson. Die Songauswahl (z.B. „Dangerous Ground“, „Rock Your Body“, „Living On The Run“) war top. Die Band kam als Einheit zur Geltung und man sah ihnen die Spielfreude an. Machte richtig Spass, dem Auftritt zu folgen und hat mich auch mehr überzeugt als letztes Jahr im Z7.
Chez Kane (by Rocknrolla)
Das schottische Mädel mit Frontiers-Deal bestritt ihren ersten Schweizer Gig. „Fantastic Country“, entfuhr es ihr. Auch der Rest der Band (mit einem 17-jährigen Talent am Bass!) zeigte Spielfreude von der ersten Minute an. Alles in allem flotter Melodic Rock, etwas «erdiger» als die Schweden vorher. Geboten wurden Songs aus den bisherigen beiden Alben und zusätzlich das Mr. Big-Cover «Daddy, Brother, Lover, Little Boy“ (Setlist siehe Fotogalerie weiter unten).
Whole Lotta DC (by Metalrose)
Die dienstälteste CH-AC/DC-Coverband rundete den ersten Abend ab. Seit 31 Jahren unterwegs.
wusste man mit Songs wie „Bad Boy Boogie“ (ausgedehnte Version), „Sin City“ (Lieblingssong vom Basser), „Highway To Hell“, „Back In Black“ zu überzeugen. Alex, den Sänger, habe ich selten in so viel Aktion gesehen, dafür war es stimmlich nicht so top wie sonst. ‚Fatgus‘ Rushi, das ‚Urgestein‘, bearbeitete seine SG wie üblich mit Inbrunst.
Gute Setlist und auch die Stimmung war noch da zu der späten Stunde. AC/DC wie man es liebt.
Fazit 1. Tag: «wet n wild», sprich «nass» (Wetter) fast durchgehend, «wild» (Bühne) meistens, mit ruhigen Tönen garniert.
Ein riesiges Dankeschön an die beiden Helfer, die ermöglichten, dass wir mitten in der Nacht auf dem Parkplatz nicht im Schlamm stecken blieben und heil und auf vier Rädern in unsere Unterkunft kamen!
– Weitere Bilder vom ersten Tag, zum Vergrössern auf das Bild clicken (Fotocredits: ROCKSTATION/Rocknrolla)
Samstag, 5. August 2023 (ab 12 Uhr)
Overhead Valve Engine (by Rocknrolla)
Start in den zweiten Tag mit Classic-Hardrock. Das Quintett kommt aus… Brienz. Angeführt von Sänger Sandro Trauffer, der auch als Festivalspeaker fungierte. Es war der erste Auftritt in dieser Formation und somit ganz o.k.
Fun Halen (by Rocknrolla)
Hab die Truppe vorher noch nie gesehen, aber schon einiges darüber gehört. Tönt ja fast wie echt, auch die verblüffende Ähnlichkeit mit den Originalstimmen ;-). Songs aus der Roth-Ära („Ain’t Talkin Bout Love“ oder „Running With The Devil“) mit Tobey Lucas am Gesang oder «Judgement Day» oder «Dreams» aus der Hägar-Zeit mit Gianni Pontillo als Fronter brachten Erinnerungen zurück an eine der ganz grossen Bands des Hardrock. Tobey mag bei «Panama“ die hohen Töne nicht ganz getroffen haben… schwamm drüber, man wurde bestens unterhalten. Ach ja – Gitarrist Jonas Wolf, sonst in Diensten bei Eluveitie, könnte doch mal beim Original vorstellig werden? 😉
Tortilla Flat (by Metalrose)
Celtic Folk Rock’n Punk mit Tortilla Flat aus dem Raum Langenthal stand jetzt auf dem Programm. Je nach Lokalität und Verfügbarkeit steht schon mal ein gutes Dutzend Musiker auf der Bühne. Hier waren es zwei Dudler. Faszinierend, diese Elektropipes. Einstecken und los, kein langes Einspielen. Von klassischen Covers wie „Dirty Old Town“ oder „Scotland The Brave“ bis hin zu eigenen Titieln unterhielt die Band ganz gut. Ebenfalls eins Trinken war angesagt.
Strange Kind Of Woman (by Rocknrolla)
SKOW sind fünf Mädels aus Italien, die sich der britischen Hardrocklegende Deep Purple verschrieben haben. Einstieg mit „Stormbringer“ und „Black Night“. Weitere Kracher mit „Perfect Stranger“, „Into The Fire“, „Highway Star“ und natürlich dem Namensgeber, „Strange Kind Of Woman“ folgten. Als Zugabe gab es „Fireball“.
Widersteht man dem Vergleich mit Ian Gillan & Co., haben Frontfrau Alteria und ihre Gang einen sehr soliden Auftritt hingelegt! Das Publikum vor der Bühne sah das auch so und ging freudig mit.
PS: für die erkrante etatmässige Schlagzeugerin Chiara kam eine 19-jährige Aushilfe zum Einsatz. Die hatte gerade mal drei Tage Zeit, das ganze Set einzuüben. Respekt, sie meisterte die Aufgabe bravourös!
John Diva & The Rockets Of Love (by Metalrose)
Die Shows im Frühjahr wurden bekanntlich abgesagt, somit war der Auftritt hier der erste CH-Gig. Die Exoten im heutigen Programm und darum hatten sie auch am Anfang einen schweren Stand. Das Publikum wusste nicht so recht was damit anzufangen. Aber ihr Charme überzeugte dann doch noch. Geboten wurde guter Glam Rock, unterhaltsam, leicht übertrieben, Amis halt. Das etwas lange Schlagzeugsolo (als Verschnaufpause für den Rest sozusagen) hätte man sich sparen können.
Auch ein kleiner Junge wurde noch zum Mitsingen auf die Bühne geholt was sehr gut ankam. Zugaben: «Don’t Stop Believin'» (Journey) und «Rocket Of Love» (eigener Song).
Für mich hat es alles in allem gepasst.
The Seer (by Rocknrolla)
Seit 33 Jahren sind die Augsburger bereits am Start. Folk-Rock war angesagt; für mich eine Art Light-Version von The New Roses. Kam gut an um diese Zeit, so kurz nach Neun. Viele ruhige Passagen, zu ruhig für meinen Geschmack, aber – auf’s Gesamtprogramm gesehen – etwas Durchschnaufen schien angebracht.
d’Artagnan (by Metalrose)
Ihre Landsmänner aus Nürnberg waren die Nächsten. Mit dem Spuch „Wir sind Musketiere, das sind Piraten, einfach ohne Schiff“ begannen sie ihr Sett. Und ohne grosses Aufwärmen war das Publikum auf Betriebstemperatur. «Die nächsten eineinhalb Stunden gehört ihr uns», gesagt getan, und sie haben es auf ganzer Länge ausgenutzt, mit deutlich mehr Power als The Seer.
Es war eine grosse Party, mit Liedern um Liebe, Saufen und Frauen. Die Bühnenpräsenz war top, sowie auch das Piraten-outfit. Der Gitarrist und der Fiedler (Geige) konnten ihre eigenen Songs genau so gut präsentieren wir Mr. Metzner, der Frontman.
RoxXxet (by Rocknrolla)
Zum Schluss des zweiten Tages gab es nicht pulsierenden Aussie-Rock wie am Freitag, sondern schwedische Hits von Roxette. Anna Smith (als Marie) und Paul Etterlin (als Per) gaben alle bekannten und weniger bekannten Songs der Hitlieferanten zum Besten.
Fazit des 2. Tages: viel weniger nass als am Freitag und etwas weniger «wild», doch nicht minder erfolgreich beim Rockfest-Publikum.
Ein herzliches Dankeschön einmal mehr an U.P., Bea, Karin und dem ganzen Rockfest-Team für die tolle Gastfreundschaft. Wir sehen uns wieder bei der Jubiläumsausgabe 2024 (1. bis 4. August).
– Weitere Bilder vom zweiten Tag, zum Vergrössern auf das Bild clicken (Fotocredits: ROCKSTATION/Rocknrolla)
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