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Rocknacht Tennwil 2022

Collage

Nach zwei Jahren staatlich verordneter Zwangspause endlich wieder abrocken am Hallwilersee! Wir waren für Euch vor Ort.

Freitag, 23. September 2022 (ab 19 Uhr)

Druckvoller Beginn mit hartem Rock von Big Clyde vor schon zahlreichem Publikum im Zelt, das die Band schnell gebührend feiert. Gegen Ende des Sets gab es eine eigene Version von „Sad Man’s Tongue“ (Volbeat), die sich beim genaueren Hinhören aber als Cover von Johnny Cashs „Folsom Prison Blues“ entpuppte. Die Jungs haben sich definitv sehr gesteigert, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe – geht Euch eines der nächsten Konzerte anschauen!

Setlist Big Clyde: Walk The Dog. Roll The Dice, She Was Sitting, Bragger, Freakin’ Out, Folsom Prison Blues, Coffee To Go, When The Sun Goes Down

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Big Clyde (Foto: ROCKSTATION/Rocknrolla)

Mit Serious Black’schem Powermetal aus Deutschland ging es weiter. Etwas gleichförmig für meinen Geschmack, nach einer halben Stunde hat man’s gehört. Den Fans gefiel es aber.

Setlist Serious Black: war leider nicht aufzutreiben

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Serious Black (Foto: ROCKSTATION/Rocknrolla)

Bevor die nächste Band an der Reihe war, gab es eine Ansprache des gesamten aktuellen O.K.s, während der man zweier verstorbener Menschen (und Gründungsmitglieder) gedachte, von denen „Tennwil“ Abschied nehmen musste. Eine schöne Geste!

Schon kurz darauf hiess es Bühne frei für ColdSpell. Schlagzeug, Bass, Gitarre und ein singender Frontmann, mehr brauch(t)en die Schweden nicht für eine treibende Rockshow. Die Jungs lieferten eindrücklich ab, gefielen mit dadurch noch besser als bei ihrer Tennwil-Premiere 2018.
Geboten wurde ein Querschnitt aus allen bisherigen vier Alben. Scheibe Numero 5 muss noch ein wenig warten. Sie hätten wohl genug Songs für mehr als ein neues Album verriet mir Gitarrist Micke nach der Show (der ersten übrigens seit der „Pandemie“), aber wann, wo und wie, das stehe noch in den Sternen.

Setlist ColdSpell: Forever, It Hurts, Out From The Cold, Eye Of The Storm, On The Run, Night Falls, Infinite, Angel Of The World, Call Of The Wild, Time, Paradise, Straight Things Out

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ColdSpell (Foto: ROCKSTATION/Rocknrolla)

Dann der Headliner des ersten Tages: veni, vidi, Victory! Die „Hannoveraner“ fuhren das volle Hardrockbrett. Es gab Songs vom aktuellen Album „Gods Of Tomorrow“, aber auch Kracher aus der Garcia-Ära („Take The Pace“,  „Rock ‚N‘ Kids Forever»). Soundtechnisch stand Herman Frank ganz klar im Mittelpunkt, die zweite Gitarre war eher dezent vorhanden. Gesanglich gab es nichts zu meckern, Gianni (The Order, Pure Inc.) löste die Aufagabe des neuen Fronters souverän, hatte das Publikum im Griff. «Das verhebbet eifach», raunte mir der Kollege Rockslave in’s Ohr 😉
Beendet wurd das Set mit „Checks In The Mail“, als Zugaben packte der Fünfer „Don’t Tell No Lies“ und „Temple Of Gold“ obendrauf. Aktuelle Besetzung: Gianni Pontillo, Herman Frank, Mike Pesin, Malte Frederik Burkert, Michael Stein

Setlist Victory: Are You Ready, Take The Pace, Standing Like A Rock, Rock The Neighbours, Love & Hate, Gods Of Tomorrow. Rock N Roll Kids,. Power Strikes The Earth, Speak Up,. On The Loose, Tears Of Nepal, Feel The Fire, More And More, Checks In The Mail, Don’t Tell No Lies, Temple Of Gold

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Victory (Foto: ROCKSTATION/Rocknrolla)

Samstag, 24. September 2022 (ab 17.15 Uhr)

Black Diamonds „mussten“ als Opener des zweiten Tages ran. Der Start in den Abend war vom Energielevel her leicht unter dem vom Vortag (Big Clyde), aber solide und routiniert heizte der Vierer aus dem Rheintal das Publikum an. Audh die Mitsingparts kamen gut an.

Setlist Black Diamonds: No-Tell Hotel, Evil Twin, I’ll Be O.K., Forever Wild, Pieces Of A Broken Dream, Lonesome Road, Thrillride, We Want To Party

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Black Diamonds (Foto: ROCKSTATION/Rocknrolla)

Radiant, die Stammband von Avantasia-Sänger Herbie Langhans, übernahm danach die Bühne. Die Geschichte ist – aus meiner Sicht – kurz erzählt: Powermetal aus Germany mit Songs aus den bisherigen beiden Alben. Plätscherte so dahin, nach ein paar Songs weiss man Bescheid. Nervig: ein Soundcheck am Schluss der Umbaupause, statt dass man loslegt und der Tontechniker das beim ersten Song regelt.

Setlist Radiant: Nightshift, Don’t Stop The Daydream, You Rock, Real Passion Will Never Die, Contagioned, Rock And Win, Yes I Am, Hit The Night, Forever One

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Radiant (Foto: ROCKSTATION/Rocknrolla)

Viele „alte“ Einflüsse verarbeitet Doctor Victor aus Prag. Man könnte sagen „Hendrix meets Zep meets Steve Ray Vaughn meets Rival Sons“. Oder neudeutsch: Retro Rock. Erstaunlich, was ein Trio musikalisch so aus dem Hut zaubern kann. Eingebaut in’s Set wurde auch eine Coverversion von „Purple Rain“ (Prince). Zwischendurch gab es Blueseinlagen und jam-artige Passagen, die – zwar gut gespielt – das Mithüpfbarometer aber sinken liess. Das stieg dann wieder, sobald zwischendurch Leute aus dem Publikum auf die Bühne geholt wurden.
Nervig: ebenfalls in der Umbaupause ein rockstarmässiger Soundcheck. Dadurch später angefangen und noch später aufgehört.

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Doctor Victor (Foto: ROCKSTATION/Rocknrolla)

Den ersten Schweizer Gig überhaupt und das gleich als Headliner eines Festivals: Bühne frei für Wig Wam! Die ‚norwegische Dampfwalze‘ liess es von Beginn weg krachen. „Non Stop Rock And Roll“ war das Motto, das sich über das gesamte Set hinzog. Doch liessen es sich Åge & Co. nicht nehmen, ebenfalls den verstorbenen O.K.-Mitgliedern Röbi und Remy zu gedenken – ihnen war „My Kaleidoskope Ark“ gewidmet.
Ein durch und durch würdiger Headliner-Auftritt; schade, dass man den Tastenmann in die hintereste Ecke der Bühne verfrachtete.

Setlist Wig Wam: Never Say Die, Hypnotized, Rock My Ride, Non Stop Rock And Roll, I Turn To You, Call Of The Wild, Wall Street, Kilimanjaro, The Drop, Hard Love, Bless The Night, My Kaleidoskope Ark, Dare Devil Heat, Do You Wanna Taste It, Shadows Of Eternity, Out Of Time, Gonna Get You Someday, Hard To Be A Rock N Roller, In My Dreams (Zugabe)

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Wig Wam (Foto: ROCKSTATION/Rocknrolla)

Das war’s? Mitnichten! Als Krönchen auf dem zweiten Abend fungierten BBR mit ihrem Coverset und gleich mit dem Airbourne-Kracher „Running Wild“ die Abschlussrunde eingroovten. Es folgte ein Mix aus weniger bekannten Songs („Hands Up“ von Texas Hippie Coalition) bis zu sehr berühmten Songs („Fear Of The Dark“ von Iron Maiden). Schön, dass nicht viele schon den Heimweg antraten, sondern vor der Bühne mitbangten oder im Freundeskreis mitschunkelten. Ein würdiger Abschluss der Rocknacht Tennwil 2022!

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BBR (Foto: ROCKSTATION/Rocknrolla)

Fazit: Eine Rocknacht, die an zwei Abenden alles bot, was der Rock-/Metal-Fan so braucht. Coole Mucke, moderate Preise bei Getränken und Verpflegung, familiäre Party-Stimmung. Unser Dank geht auch an Thomas und Urs und ihrem Team für die tolle Gastfreundschaft – wir sehen uns 2023!

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